Wir lesen Zeitung
und schauen fern.

Mit diesem Wunderkind will sich „Heute“ blamieren

Schon etwas älter aber gut: Am 13.04. fand sich in „Heute“ der Artikel „Dieses Wunderkind (12) will Einstein blamieren“:

Schon im ersten Satz zwei Fehler:

Während seine Schulkollegen noch mit Autos spielen, stellt ein zwölfjähriger Knirps (li.) die Quantentheorie von Albert Einstein ( 1879) infrage.

Albert Einstein, der 1879 geboren wurde und erst 1955 verstarb, ist für seine Relativitätstheorie bekannt. Die Quantentheorie stammt nicht von Einstein sondern wurde von berühmten Physikern wie Heisenberg, Schrödinger, Bohr und anderen entwickelt.

Dort will der Knirps (..) an bislang ungelösten mathematischen Rätseln der Menschheit arbeiten – und unter anderem Einsteins Urknalltheorie widerlegen.

Bei Quanten- und Urknalltheorie dürfte es sich eher um physikalische als um mathematische Rätsel handeln, und die Urknalltheorie geht auch nicht auf Einstein zurück sondern auf den Physiker Lemaître.

Der tägliche Medienpranger im Fall Stefanie P.
Werbung in "Österreich" oder: Ein Drama in vier Akten

13 Kommentar(e)

gnah - Am 10. May 2011 um 20:59

omfg…. als naturwissenschaftlich vorgebildetem tut mir das wirklich weh…

Olja - Am 10. May 2011 um 22:03

Die vorhandene Menge an Kohlenstoff passt nicht zu einer Theorie, die Einstein nicht aufgestellt hat. Interessant.

Philipp - Am 11. May 2011 um 00:29

Kann man den Nobelpreis denn überhaupt für den Beweis bzw. die Widerlegung einer THEORIE bekommen??? Eine Entdeckung ist das nämlich nicht und die wird laut Wikipedia für den Preis gefordert.

nömix - Am 11. May 2011 um 08:39

Ach ja, die “Heute“-Schlaumeister – die wollten ihren Lesern auch schon mal ein “Röntgenbild von Einsteins Gehirn“ verkaufen ..

Markus - Am 11. May 2011 um 08:52

Selbst ich, der ich den wohl schlechtesten Lehrer für naturwissenschaftliche Fächer hatte, der vorstellbar ist, weiß, dass die Heute-Redakteure hier aber sowas von in die Idiotenkiste gegriffen haben! Manchmal frag ich mich noch, wie Menschen mit so dermaßen wenig Allgemeinbildung in die Situation kommen, als „Journalisten“ zu arbeiten.

DR - Am 11. May 2011 um 10:41

Ähm Leute,

ich find die Seite hier wirklich gut. Aber all diese Analysen etc. ist das nicht etwas übertrieben? Die Publizistik-Studierenden könnten sich bald selbst an einem solchen Arbeitsplatz wie bei der Krone wiederfinden. Und was macht ihr dann? Wenn die obere Hierarchie euch befiehlt wie ihr was schreiben müsst? Die meisten wissen gar nicht wie es in solchen Redaktionen zugeht. Und bei unserer Bürokratie kein Wunder dass nur ein Schmarrn rauskommt. Hier ist der ganze Prozess einfach nicht optimiert, deswegen lese ich auch keine Zeitungen mehr. Man muss eben nur gute Quellen finden, wer diese kennt, nur her damit. Die Seite selbst finde ich hier 1A.

Ich hab in meinem Leben sehr viel mit Menschen zu tun, wen man hier und dort kennenlernt, da kann man sich echt täglich auf den Kopf greifen. Und das sind keine Kinder mehr, sondern erwachsene Menschen.
Die Zeitungen passen sich wie ein Basilisk an die strohdumme Gesellschaft einfach an… leider.

Aber denkt mal darüber nach…

stefan - Am 11. May 2011 um 14:19

auch wenn ich dem grundgedanken dieses postings einiges abgewinnen kann, der genauigkeit halber:
“ Mit der Quantentheorie hat Einstein nichts zu tun, dafür berühmte Physiker wie Heisenberg, Schrödinger oder Bohr“

Einsteins Nobelpreis wurde für seinen Beitrag zur Quantenmechanik vergeben, die Aussage „nichts zu tun“ ist zwar verständlich, aber sachlich nicht ganz richtig.

Fabio Polly - Am 11. May 2011 um 16:45

„Heute“ ist spät dran mit dem (falschen) Abschreiben – indystar.com hatte die Geschichte schon am 20. März 🙂 … und da liest sie sich auch noch anders. Zum Beispiel: die Uni ist daran interessiert, ihn gegen Bezahung forschen zu lassen (und muss erst einen Sponsor auftreiben) — vs. „heute“ … wurde als jüngster bezahlter Forscher angestellt … Er hat auch keinen Hochschulabschluss, sondern wurde, weil er sich offenbar in der Schule wegen seiner überragenden (Mathe)Intelligenz fadisierte, aus der Schule genommen, um sich intellektuellen Herausforderungen (an der Uni, auf die er dann gehen durfte) zu stellen. Dass er Einstein BLAMIEREN WILL, kann ich auch nirgends finden – das wundert mich aber nicht :-). Wenigstens der Namen und das Alter sind richtig ….

Helge Fahrnberger - Am 12. May 2011 um 10:38

@stefan: Ich habe die Formulierung von „nichts zu tun“ jetzt auf „stammt nicht von Einstein“, denn auch wenn er die Quantentheorie ablehnte, basiert sie offenbar doch auch auf seinen Entdeckungen. Danke für den Hinweis!

textorama - Am 16. May 2011 um 11:22

Und die mathematischen Rätsel? Wahrscheinlich warum man manchnmal 5 gerade sein lassen muss.

Werner - Am 17. May 2011 um 20:27

Da saß der Autor wohl selbst zu lange im Einstein – das Hefetrübe ist da übrigens ganz ausgezeichnet 🙂

Michael Kugler - Am 19. May 2011 um 21:01

Tja typisch Heute-Zeitung: Boulevardjournalismus von allerfeinster Güte! 😉

Verarscht mich net - Am 10. February 2012 um 15:53

Ihr solltet doch wenigstens wissen wann einstein gestorben ist !!!!!!!!!!!
Das geht ja mal gar nicht er ist 1879 geboren und 1955 gestorben,gehts eig noch ????????????