Wir lesen Zeitung
und schauen fern.

Suchbild: „Österreich“-Fotograf bei der Arbeit

UPDATE: Stellungnahme des Fotografen siehe unten.

Heute hitzebedingt nur ein leichtes Sommerrätsel: Auf dem Suchbild unten verbirgt sich ein Spanner, der über Kopf in die privaten Räume von Verbrechensopfern fotografiert. Wer findet ihn?

ÖSTERREICH: „ein einziger Müllhaufen“

UPDATE 31. August: Der Österreich-Fotograf, der namentlich nicht genannt werden möchte, möchte diesen Artikel gelöscht sehen. Wir haben das trotz Androhung von „rechtlichen Schritten“ abgelehnt. Wir haben ihn um eine Stellungnahme gebeten:

Bei dieser Gelegenheit darf ich Sie noch einmal um Stellungnahme bitten:

– Hatten Sie Erlaubnis, das betreffende Grundstück zu betreten?
– Hatten Sie Erlaubnis, das Innere des Gebäudes für eine Veröffentlichung zu fotografieren?
– Haben Sie im Auftrag Ihrer Redaktion oder auf eigene Faust gehandelt?

Seine Antwort:

Es ist mehr als lächerlich von mir in irgendeiner Weise eine Stellungnahme zu erwarten!

Weiters haben Sie mit den Bildern eine Urheberrechtsverletzung begangen.

Sie zeigen mit Ihrem Artikel weder irgendwelche Missstände auf etc. Das Einzige, was Sie machen, ist eine Person (von keinerlei öffentlichem Interesse) an den Pranger zu stellen, ohne dafür Beweise zu haben. Oder fühlen Sie sich zu einem Richter berufen? Was Sie ja ironischerweise den Medien vorwerfen. Entschuldigen Sie bitte, dass ich von der sachlichen Argumentationsbasis abschweife.

Krone als Fotodieb im Internet (Update)
Kurier: Warum trägt Frau Kaltenbrunner einen Bart?

25 Kommentar(e)

TheFeldhamster - Am 27. August 2011 um 00:26

Ob das wohl einer der vielbeschworenen Berufsfotografen aus dem letzten Beitrag ist?

cm - Am 29. August 2011 um 13:12

und dann hat er (bzw. jemand von Ö) in der nachbarschaft gefragt, ob ein bild vom täter existiert – 1000€ „belohnung“… scheinbar keines bekommen 😉

Helge Fahrnberger - Am 29. August 2011 um 13:14

Laut Bildunterschrift online handelt es sich bei dem sympathischen Herren, der anderen Leuten ins Haus fotografiert, um **.

EDIT: Vollen Namen auf Wunsch entfernt.

martin - Am 29. August 2011 um 13:49

Lauter Gras, Baeume und Spanner im Wohnzimmer, wirklich ein Muellhaufen 😉

Dass die „Journalisten“ bei Oesterreich nicht besonders qualitativ hochwertig arbeiten ist ja schon bekannt, aber der „Photograph“ versteht scheinbar gar nix von „seinem“ Handwerk, der weiss ja nichtmal das Glas spiegelt …

Peter - Am 29. August 2011 um 16:52

Würde er über Kopf fotografieren, so sähe man seinen eigenen Kopf in der Spiegelung von oben

Hans Kirchmeyr
Hans Kirchmeyr (Autor) - Am 29. August 2011 um 20:10

@Peter
Bestechende Logik. Dem kann ich fast nichts entgegenhalten.

…außer vielleicht, dass man auf dem Foto eben genau seinen Kopf, die Arme und – auf Höhe des TV-Geräts, hoch über seinem Kopf – Hände und Kamera sieht.

Peter - Am 29. August 2011 um 20:21

„Hoch über dem Kopf“ ist aber eine Frage der Blickrichtung. Got it?

Peter - Am 29. August 2011 um 20:22

(Viel plausibler ist es, dass er seine Arme waagrecht ausstreckt.)

Peter - Am 29. August 2011 um 20:23

(…und das Fenster unter Kopfhöhe nach innen gekippt ist, weshalb die Spiegelung ihn von unten zeigt)

Susanne - Am 30. August 2011 um 13:52

Nehme mal an, das Fenster war gekippt…

Die Freundin des Herrn Fotografen ist Redakteurin in der OÖ-Redaktion dieser „Qualitätszeitung“. Sie könnten ja mal gemeinsam einen Workshop zu Medienrecht etc… besuchen.
Oder es mal mit richtigem Journalismus bei einer echten Zeitung versuchen 😉

Erkan der Wiener - Am 31. August 2011 um 21:27

Niveaulose „Zeitung“ und ihre niveaulosen „Fotografen“..

Markus - Am 31. August 2011 um 21:29

Wieder einmal muss ich als Journalist und Fotograf meinen Kopf schütteln. Über den „Fotografen“, die Redaktion, die Berichterstattung an sich und die Frechheit sich hier auch noch mit Urheberrechts- und anderen Klagen wichtig zu machen. Traurig … mehr fällt mir dazu nicht ein.

Markus - Am 31. August 2011 um 21:30

Oder anders gesagt: Moch glei a gscheide Orbeit, donn passiert da sowos ned.

Dyrnberg - Am 31. August 2011 um 21:43

Was hier fehlt – wenn schon keine ethische Reflexion einsetzt – ist ein Grundgefühl für Anstand und Moral. Der Herr wird die üblichen sozialpsychologischen Exit-Strategien wählen und sich selbst erzählen: „Das machen doch alle so. Warum trampeln die denn auf mir herum? Ich muss schließlich auch von etwas leben. Wir Fotografen sind die letzten Cowboys – Grenzüberschreitungen g’hören zum G’schäft. Hätt mich die Kunstakademie genommen, wie ich damals hoffte, dann müsst ich das jetzt nicht tun.“ Etc.

Im Endeffekt – ich glaube an das Gute im Menschen – weiß er selbst, dass ein solches Vorgehen nicht korrekt ist. Also, lieber Herr ******, springen Sie über Ihren Schatten: Statt mit rechtlichen Schritten könnte man mal sagen: Ja, das war nicht gut.

Johann - Am 31. August 2011 um 22:01

Was für ein armseliges Würstchen..

chris - Am 31. August 2011 um 22:09

was mir auffällt, ist vielleicht pingelig… aber hat der herr fotograf eine vorliebe für alleinstehende nebensätze? ich finde das mail irgendwie nicht ganz leicht verständlich.

Magda - Am 31. August 2011 um 22:17

„Sie zeigen mit Ihrem Artikel weder irgendwelche Missstände auf etc. Das Einzige, was Sie machen, ist eine Person (von keinerlei öffentlichem Interesse) an den Pranger zu stellen, ohne dafür Beweise zu haben.“
Er kritisiert also genau das, was er auch gemacht hat. (Eine unaufgeräumte, schmutzige Wohnung kann man doch wirklich nicht als Missstand bezeichnen.)

Hans Kirchmeyr
Hans Kirchmeyr (Autor) - Am 31. August 2011 um 22:53

Mir kommt gerade ein schrecklicher Verdacht – und ich meine das nicht ironisch, ich weiß wirklich nicht, wie die ausgebildet sind: Kann es theoretisch sein, dass die Menschen bei „Österreich“ und ähnlichen Blättern tlw. juristisch und ethisch *wirklich* nicht einordnen können, was sie da tun? Ähnlich diesen per Kleinanzeige angeworbenen „Finanzberatern“, die dann andere Menschen ins Unglück stürzen, ohne die elementaren Grundlagen „ihres“ Gewerbes je verstanden oder gelernt zu haben?

kellerabteil - Am 31. August 2011 um 23:39

Mir gibt das ein Rätsel auf. Da es sich ja wohl um eine Urheberrechtsverletzung handelt, ist der Scan(?), das Faksimile vom Fotografen. Wobei ich mich jetzt besser nicht frage, warum die selbe Person sowohl das Foto, das in der Zeitung abgedruckt wurde, als auch das Faksimile produziert hat. Verwirrend, aber … rechtfertigt natürlich nicht die Urheberrechtsverletzung.

Wirklich skandalös ist ja sowieso vielmehr, dass der Fotograf hier reinretuschiert wurde – Photoshop? – und sich da jetzt rausreklamieren muss, weil … wie kommt er dazu? Ich wäre auch wütend. Foto kritisieren, Faksimile einfach nutzen und dann auch noch verändern und – wo is das Foto eigenlich her? – den Fotografen und Faksimileproduzenten auch noch reinphotoshoppen und das Werk (das Faksimile und das Foto auf dem Faksimilie) auch noch verändern.

Lange Rede kurzer Sinn, es kann sich doch nur um Kunst handeln. Die Freiheit der Kunst darf sich das erlauben und nur Künsterler(_innen) kommen wohl auf die Idee, einem Fotografen, der ein Faksimile von seinem eigenen Foto abgedruckt in einer Zeitung produziert, dieses Faksimilie zu verändern und zwar dadurch, dass sie ihn reinretuschieren.

Das Rätsel, das sich mir auftut ist wie so oft in unserer Zeit (die Kronenzeitung schreibt glaube ich immer wieder darüber), … was will uns der Künstler sagen?

stefanct - Am 01. September 2011 um 00:00

ich glaub irgendwer hat da im kellerabteil ein bissl zu viel alk eingelagert. 🙂

Susanne - Am 01. September 2011 um 09:37

Der Fotograf ist auch in der heutigen OÖ-Ausgabe im „5 Jahre Österreich“-Jubiläumsschwerpunkt vertreten.
So wie seine Kollegen mit einem Statement.
Er meint: „Auf der Jagd nach dem besten Foto: Um den Lesern das Geschehen möglichst nahezubringen, ist es mein Job, immer live dabei zu sein – ob im Helikopter, im Hochwasser-Einsatz, bei Verfolgungsjagden oder großen Sportereignissen. 24 Stunden täglich Einsatzbereitschaft täglich – nur für Sie, liebe Leser.“

Da fehlt aber noch „…unerschrocken vorm zugemüllten Bügelzimmer!“

mirantes - Am 01. September 2011 um 20:58

„Würde er über Kopf fotografieren, so sähe man seinen eigenen Kopf in der Spiegelung von oben“

Schon mal was von Pol-Filter gehört? Sollte jedem ambitionierten Spanner, *ähm* Hobby-Fotografen ein Begriff sein…

Bernhard - Am 02. September 2011 um 15:37

Worum gings in dem Artikel eigentlich? Ich war jetzt längere Zeit im Ausland …. und die Österreich lese ich sowieso nicht.

Ich wüsste aber nicht warum ein „Wohn- und Bügelzimmer“ das aussieht wie ein Müllhaufen im öffentlichen Interesse stehen sollte.
Wenn dem so sei, würde der Fotograf mit einem ungepflegten Bart mindestens genauso im öffentlichen Interesse stehen.

Wenn der schon wegen der Sache auf Kobuk so auszuckt, würde ich gerne wissen was passiert, wenn man ein paar Bilder seiner Wohnung veröffentlich.

Hans Kirchmeyr
Hans Kirchmeyr (Autor) - Am 02. September 2011 um 16:57
Inzest-Opa unschuldig! — nulleffekt.net - Am 10. September 2011 um 02:54

[…] RSS About Inzest-Opa unschuldig! Abbildung: atmedia.at – Lizenz: Copyright: "Österreich" Wie Missverständnisse bei Ermittlungen das Funktionieren der hiesigen Boulevardmedien offenlegen. Aus dem Nachhinein betrachtet ist dieser Kobuk-Artikel ein hervorragendes Lehrstück über die systematische Vorverurteilung in den Boulevardmedien. Ein 80-Jähriger Innviertler soll seine Töchter jahrzehntelang vergewaltigt haben. »Wahnsinn: Die Gemeinde glaubt an seine Unschuld!« schrieb die Tagesillustrierte »Heute« Ende August über den »Inzest-Opa« (so das Fellner-Blatt »Österreich«, siehe Ausriss). Während die Austria Presse Agentur und die seriöseren Medien des Landes bei dem Ende August bekannt gewordenen Fall stets von einem »Inzest–Verdacht« sprachen (und dass hier Aussage gegen Aussage steht), blendeten die Sensationsblätter jede Eventualität einer Unschuld des »neuen Fritzl« (»Österreich«) kategorisch aus. Was scheinbar auch rechtfertigt, in private Räume mutmaßlicher Opfer zu fotografieren. […]