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Land der Facebooker, Land der Verweigerer

Land der Facebooker“ heißt ein Artikel vom 4. November, in dem Heute.at von der großen Beliebtheit des Social Networks berichtet zu berichten versucht:

Facebook hat alles overruled“ (sic!) und verdrängt andere Netzwerke wie StudiVZ, Xing und maspace.com (sic!) von den Bildschirmen (…)

Ein knappes Monat später scheint Facebook deutlich an Popularität verloren zu haben:

Österreicher sind Facebook-Verweigerer

Dass 70% der Menschen, die das Social Network nicht nutzen, selbiges für unnütz halten ist weniger überraschend. Die genannten Zahlen stammen nämlich aus einer Befragung von Facebook-Verweigerern (!), durchgeführt von Marketagent.com, einer Firma, die sich auf Online-Markt- und Meinungsforschung spezialisiert hat.

Ich frage mich übrigens, wie die 4,2 % der Befragten, die angeben, nicht zu wissen, wie man Facebook beitritt, die Registrierung zur Teilnahme an der Umfrage geschafft haben.

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7 Kommentar(e)

Mathias - Am 07. December 2011 um 09:04

Man kann sich zu solchen Online-Umfragen auch telefonisch anmelden ohne jemals auf der Seite gewesen zu sein. Ich weiß nicht ob es marketagent.com so handhabt – bei klassischen Befragungsinstituten wie Karmasin/Gallup oder Market ist es jedoch inzwischen üblich am Ende des Gespräches gefragt zu werden ob man zukünftig auch an Umfragen via Mail teilnehmen will.

Aber generell war diese Facebook-Studie sehr eigenartig.

Michael S - Am 07. December 2011 um 10:50

Als grosser Kobuk Fan, hier eine Bitte fuer kuenftige Artikel. Ist ein wenig technisch: Fuer Suchmaschinen zaehlen Links wie Stimmen (Votes) fuer eine andere Seite. D.h. mit einem Link zu einer anderen Seite signalisiert man gegenueber Suchmaschinen, dass die verlinkende Seite die andere Seite empfiehlt. Obwohl der Link zu Heute definitiv in den Artikel gehoert, wollt ihr doch damit sicher nicht, dass Heute.at (und speziell der Artikel) dadurch an Popularitaet gewinnt. Die Loesung ist den Link mit dem Attribut rel=“nofollow“ zu entwerten. Ausschnitt vom offizielle Google Artikel dazu:

If you can’t or don’t want to vouch for the content of pages you link to from your site […] you should nofollow those links.

Helge Fahrnberger - Am 07. December 2011 um 11:11

@Michael: Ich halte rel=nofollow seit seiner Erfindung durch Google 2005 für eine Unart. Es gibt außerdem keinen Grund, irgendwen hier, auch nicht Heute.at, wie einen Spammer zu behandeln.

nömix - Am 07. December 2011 um 11:12

Ja, solche Luftnummern zaubert der “Laut einer aktuellen Umfrage“-Spezi von Heute.at recht häufig aus dem Hut.

Michael S - Am 07. December 2011 um 11:25

@Helge das hat hier nichts mit Spammern zu tun. Es wuerde in dem Fall aussagen „hier ist ein Link, mit dem Inhalt bin ich allerdings nicht einverstanden“. Ohne nofollow „schenkt“ man heute.at einen guten Link von einer angesehenen Seite fuer sehr sehr schlechten Inhalt, und verhilft dem schlechten Artikel zu mehr Lesern. Das ist natuerlich nur meine Meinung. Wollte nur das Thema ansprechen, falls ihr euch damit noch auseinander gesetzt haettet.

Btw. umso witziger, dass alle Links in den Kommentaren nofollow sind (wird wohl automatisch von der Software so gehandhabt). Wer wird hier als Spammer behandelt? 😉

Helge Fahrnberger - Am 07. December 2011 um 12:52

@Michael: Ja, das macht WordPress leider so. Habe auf Helge.at das Plugin „DoFollow“ installiert, aber hier ist der Speicher knapp, darum haben wir nur die nötigsten Plugins.

C. Hinterplattner - Am 12. December 2011 um 21:37

@Michael_S: Man kann die Sache auch sportlich sehen. Wenn uns Fehler passieren, dann werden sie hier vorgeführt. Manchmal wirklich gut, manchmal bemüht. Ich denke die penaltys die Kobuk verteilen will/soll liegen in ihrer inhaltlichen Kritik. Wenn hier die Links auf „nofollow“ wären, wäre das eher strange für kobuk.