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und schauen fern.

Zuwenig Sauerstoff bei „Heute“

Bitte nicht nachmachen. Das Gehirn 40 Minuten ohne Sauerstoff und dabei keinen Schaden davontragen, das können nur speziell ausgebildete „Heute“-Redakteure … sich ausdenken:


Bub (2) überlebt 40 Minuten unter Wasser.
Caleb (li.) war in Arizona (USA) in einen Pool gefallen, trieb 40 Minuten lang unter Wasser. Als ihn seine Mama fand, schlug sein Herz nicht mehr. Dann das Wunder: Ärzte holen den Buben im Spital zurück ins Leben — Caleb ist auf dem Weg der Besserung.


Es lief so ab: Der Junge war von seiner Mutter leblos im Pool gefunden worden. Nach über einer halben Stunde gelang es, ihn wieder zu reanimieren — da war er natürlich längst nicht mehr „unter Wasser“. Mittlerweile ist der Bub vollständig genesen und hat glücklicherweise auch keine Folgeschäden davongetragen, die spätestens nach fünf Minuten ohne Sauerstoff irreversibel eingetreten wären, wie „Heute“ heute jeder weiß.

"Kurier" möchte unsere Schwingungen umpolen
"Heute" und die kindliche Idee einer Preiszetterl-Justiz

5 Kommentar(e)

Thomas - Am 09. December 2011 um 11:41

So pauschal kann man nicht behaupten, dass nach spätestens 5 Minuten Kreislaufstillstand irreversible Gehirnschäden eintreten. Unter günstigen Bedingungen (insbesondere Ertrinken/Versinken in kaltem Wasser) sind durchaus längere Überlebenszeiten mit gutem neurologischem Outcome möglich.

Felios - Am 09. December 2011 um 12:07

Siehe auch diesen Artikel in der Kleinen Zeitung:

[…]

Der Körper geht in Tiefschlaf“, beschrieb der Intensivmediziner. Ein 25 Grad warmer Körper benötige beispielsweise nur mehr zehn Prozent von jener Energie, die ein Körper mit einer Temperatur von 37 Grad brauche. „So können Patienten einen Herzstillstand von einer halben Stunde überleben“

[…]

„Je weniger jemand bekleidet ist, desto schneller wird die Kleidung durchnässt und desto schneller erfolgt in diesem Fall ‚die rettende‘ Abkühlung“,

[….]

https://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2286098/spektakulaere-lebendbergungen-lassen-forscher-raetseln.story

Hans Kirchmeyr
Hans Kirchmeyr (Autor) - Am 09. December 2011 um 20:18

Der Junge lag aber in keiner Lawine und in Phoenix hat’s jetzt immer noch recht angenehme Temperaturen. Auf eine Art „Kryostase“ würde ich unter diesen Umständen nicht hoffen.

Notarzt - Am 12. December 2011 um 00:00

Bin der letzte der die Kasblattln verteidigt aber der Ordnung halber: daß nach fünf Minuten Kreislaufstillstand Hirnschäden vorhanden sind stimmt – allerdings gehen bei Unterkühlung und Ertrinken die Uhren wirklich anders, hier sind, vor allem bei kleinen Kindern, folgenlose Ausgänge nach relativ langer Zeit unter Wasser (auch bei 30-40 Minuten) bekannt.

Ansonsten vielen Dank und bitte weiter so!

Max - Am 13. December 2011 um 00:26

Reanimieren heißt Wiederbeleben, ergo ist das „wieder“ vor „reanimieren“ ziemlich sinnlos.