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„Esti“ und die Pornofantasien der „Österreich“-Redaktion

Die Frau hat gestanden, zwei Männer getötet, zerstückelt und im Keller einbetoniert zu haben. Wie muss eine Zeitungsredaktion mental strukturiert sein, der das alleine noch nicht reicht?

Spielte sie in einem Sexfilm mit?
Wilde Gerüchte über Esti-Porno aufgetaucht [Diashow]

Und im Artikel:

Fakt ist: Eine Ähnlichkeit von Esti zur Hauptdarstellerin ist nicht zu leugnen.

Fakt ist: Erektionen stören das Urteilsvermögen.

Die Darstellerin (ja, ich hab mein Google-Suchprofil dafür versaut) ist Britin. Sie nennt sich Lynda Leigh, hat vorgestern anscheinend noch selbst getwittert und ist nach offiziellen Angaben mind. 12 Jahre älter als die Angeklagte in unserem Mordprozess. Es ist also nach menschlichem Ermessen völlig ausgeschlossen, dass die beiden Damen ident sind.

„Österreich“ weiß das natürlich, schließlich haben sie den Film. Warum also bringen sie diese Lüge?

Weil es in Wolfgang Fellners Gewerbe etwas gibt, das ihn und seine Redaktion vermutlich noch schärfer macht als jeder Pornostreifen: Klicks!

Hier die meistgelesenen Artikel des Tages auf oe24.at:

TOP GELESEN CHRONIK
1 Wilde Gerüchte über Esti-Porno
2 …

Es ist furchtbar banal: Je fantastischer und absurder eine Geschichte, desto mehr Leser öffnen den Artikel, klicken sich durch die Fotogalerie und mittendrin — wie auch sonst überall — kommt Werbung, für die umso mehr verlangt werden kann, je mehr Klicks das Portal generiert.

Wer Werbung auf oe24 bucht, findet sich so schon mal in der Galerie zu einem Porno wieder:

Immerhin ahnen wir jetzt, was der gelbe Briefkasten mit den strammen Wadeln zwischen den Drehs für unsere Post so treibt.

Die ZIB2 und der unglaublich lustige Chinesenbus
Oe24.at macht Tyra Banks zum Alien

3 Kommentar(e)

Thomas - Am 22. November 2012 um 20:14

Ja, das ist wieder so ein Fall wo einige Medien durchdrehen. Die in der Eigenwahrnehmung ja so qualitätsvolle „Kleine Zeitung“ hat am Montag ein Foto der (damals noch) Angeklagten groß abgedruckt, ohne auch nur so zu tun als würde man es anonymisieren. Und im Artikel standen dann alle Infos die man braucht – das Alter, was sie früher gemacht hat und wie das Geschäft hieß. Einzig die Nachnahmen von ihr und den Opfern wurden abgekürzt…

Thomas - Am 22. November 2012 um 20:24

Genial auch: „© Screenshot“.

Sammelsurium | PORNOANWALT - Am 26. November 2012 um 19:38

[…] “Esti” und die Pornofantasien der “Österreich”-Redaktion /* Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines abgelegt am 26. November 2012 von Pornoanwalt. […]