Wir lesen Zeitung
und schauen fern.

„Heute“ brennt, Helium nicht.

Dieser Hinweis erreichte uns heute:

Sehr geehrte Damen & Herren!

Da die Boulevardzeitung „Heute“ ihren Lesern falsches Wissen übermittelt, erstellte unsere Naturwissenschaftsprofessorin einen kleinen Arbeitsauftrag, in dem wir Fehler aufweisen mussten. Sie finden diesen Arbeitsauftrag im Anhang.

Es wäre ein Anliegen meinerseits, wenn Sie diesen Bericht veröffentlichen würden.

Mit freundlichen Grüßen,
Besnik Delija
Schüler der HTL Donaustadt, 2.Jahrgang, Fachbereich Elektrotechnik.

Aber gerne doch.

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19 Kommentar(e)

Eol - Am 28. February 2013 um 21:55

Liebes „HEUTE“:

„In Luxor hebt ein HEISSLUFTBALLON..“

Heisse Luft brennt auch nicht *ggg*.

harry - Am 01. March 2013 um 06:02

1. Hinweis: „Aufgrund von Mangel der wissenschaftlichen Grundlagen …“
2. Hinweis: „… verfügt ihr Bericht … “
3. Hinweis: “ … ihr Bericht eine gewissen Anzahl von Fehlern.“

suit - Am 01. March 2013 um 09:12

@Eol – Luft kann als Gasgemisch sehrwohl „brennen“ (also die Komponenten können miteinander oxidieren) – in der Luft ist genügend Stickstoff und Sauerstoff vorhanden. Reaktionen zwischen Stickstoff und Sauerstoff sind allerdings ausnahmslos endotherm und funktionieren nur solange von außen Energie zugeführt wird 🙂 das führt aber keineswegs zu einer Explosion, damit Explosionen stattfinden, bedarf es überwiegnd exothermer Reaktionen.

hermann - Am 01. March 2013 um 09:13

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen! ^^

nömix - Am 01. March 2013 um 09:43

Ja, die Welterklärungsspezialisten bei Österreichs auflagenstärkstem Gratis-Volksbildungsorgan kommen häufig auf solche zündenden Einfälle. Gelegentlich lassen die auch schon mal Harnstoff brennen.

Adrian - Am 01. March 2013 um 09:46

@ „Glashäuser“

Im Leserbrief stand zu Butan/Propan „Brenngas“, nicht „Füllgas“.

Natürlich ist die Luft eines Heissluftballons für hübsche exotherme Reaktionen nicht ohne weitere Hilfsmittel zu haben.

Aber von alleine wurde die Luft nicht heiss. Und die Treibstoffflaschen des Brenners dürften sehr wohl mit einem der im Leserbrief erwähnten Flüssiggase Butan oder Propan gefüllt gewesen sein. Und das reagiert mit Sauerstoff deutlich exotherm.

Abschließend – ohne mich mit der Ballonfahrt auch nur ansatzweise befasst zu haben – würde mich interessieren, was mit einem Heißluftballon passieren würde, in dem zuvor durch einen technischen Effekt Butan oder Propan geblasen wurde … und dann doch jemand mal den Brenner anmacht. Das Brenngas-Luft-Gemisch im Ballon dürfte durchaus so heftig reagieren, dass die Hülle zerstört wird und den Korb nicht mehr trägt.

So etwas ähnliches passiert auch ganz gern mit Wohnungen, wenn der alte Gasherd aufgedreht war … und dann jemand eine Zigarette anzünden möchte. Grundstück frei.

Gucki - Am 01. March 2013 um 10:37

Das „Brenngas“ wird verbannt, dadurch es Hitze erzeugt, um die Luft im „Heißluftballon“ auf ca. 90°C zu erhitzen – dabei wird also nichts davon in die Hülle geblasen, außer heiße Luft. Ein Heißluftballon braucht überhaupt kein Helium. Das heißt, entweder war es ein Gasballon (dann könnte auch Wasserstoff verwendet worden sein) oder es brannte lediglich die Hülle ab. Aber der Punkt hier ist, dass Helium nicht brennt.

mokoko - Am 01. March 2013 um 12:27

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen! ^^

hmm. die eine ist eine engagierte schülerin. die anderen sind professionelle journalisten, mit redaktion, faktencheckern, et cetera. und wieder andere sind pöbelndes netzpublikum, das nackt vor dem schirm hockend überall mit dem finger hin zeigt und sich witzig findet. ^^ *furz*

suit - Am 01. March 2013 um 13:15

@Adrian

Dass Propan oder Butan in den Ballon geblasen werden hat einen geringen Effekt – beides ist _deutlich_ dichter als Luft (Propan hat rund 2 g / cm³, Buthane noch mehr – Luft hat aber nur rund 0,001 g /cm³

Da da müsste der Ballon schon auf dem Kopf stehen, damit er gefüllt werden könnte – und so heiß (oder kalt) kann das Brenngas garnicht werden, dass seine Dichte geringer wird als die der Umgebenden Luft (Popan ist selbst flüssig etwa um den Faktor 500 dichter als Luft)- mit fliegen (bzw. „fahren“) wirds dann nix.

Am wahrscheinlichsten ist, dass einfach die Hülle abgefackelt ist – die Hülle ist idr. aus Polyamiden gefertigt die meisten nur direkt um den Brenner herum hitzebeständig und flamhemmend sind – darüber brennt das zeug wie Zunder (besonders, weil es so dünn ist).

Eol - Am 01. March 2013 um 14:32

Danke @Suit.

„Brennt nicht exotherm“ wär wohl besser gewesen 🙂
Aber mein Chemieunterricht ist schon 20+ Jahre her.

_Aber wenn schon:_
Wenn „brennen“ also heisst „also die Komponenten können miteinander oxidieren“
dann freu ich mich auf viel „Brennendes“ … speziell Stahlkonstruktionen schauen sicher spektakulär aus…

Ach ja – die rosten ja nur ….

So genug neat-picking.

suit - Am 01. March 2013 um 15:15

Darum schrieb ich ja „brennen“ – im Kontext der Chemie sind Verbrennungen immer exotherm 😉 – „brennt nicht exotherm“ ist blanker Unsinn 😀

In der Luft gibt es aber trotzdem genug Komponenten die (zum Teil) Stark exotherm reagieren – z.B. Methan oder Wasserstoff, halt nur in Spuren – aber das reicht alles nicht für eine Explosion. Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen – bestimmte stark exotherme Reaktionen sind so „gierig“ nach Sauerstoff, dass sie diesem auch aus der Luftfeuchtigkeit beziehen. Ein Klassiker sind hierbei Metallbrände – z.B. Thermit: hierbei ziehen Aluminium und Eisen den Sauerstoff aus dem Wasser und der freiwerdende Wasserstoff reagiert praktisch sofort wieder mit Sauerstoff den er bekommen kann. Das alles ändert aber nichts daran, dass Helium schlichtweg nicht explodiert und schon gar nichts an der Tatsache, dass in einem Heissluftballon kein Helium drin ist – weder als Traggas noch als Gas für den Brenner 🙂

hermann - Am 01. March 2013 um 18:24

Na ja, wenn ich jemanden auch auf Rechtschreibfehler hinweise, Stichwort „Heißluftballons“, sollte mir nicht das selbe passieren.
Darum mein Einwand mit dem Glashaus. 😉
Keiner ist perfekt, aber das Helium nicht brennt, sollte Allgemeinwissen sein. Oder wenigsten recherchiert werden….

tiefenbass - Am 02. March 2013 um 10:55

lieber suit:
sie schreiben, dass propan/butan schwerer als wasser ist? tatsächlixh ist dieses Gasgemisch nur doppelt so wer wie Luft, also rund 2 kg pro m³ oder eben 0,002 g pro cm³.
daran ändert auch eine Druckflasche nichts, da die Oxidation in dieser Situation bei Umgebungsbedingungen abläuft.

Eol - Am 02. March 2013 um 12:31

>> aber das reicht alles nicht für eine Explosion

Na gottseidank, sonst hätt ich als Raucher mit einem Sturmfeuerzeug (aka „Brenner“) echte Probleme.
Und wär wahrscheinlich Nichtraucher nach der ersten Zigarette, wenn ich’s überlebt hab *ggg*

suit - Am 02. March 2013 um 12:38

@tiefenbass – ja, Komma verruscht – auf diesen absurden Patzer hätte ich auch kommen können, danke 🙂

Propan hat lt. der GESTIS-Stoffdatenbank 2,0098 kg/m³
https://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/010020.xml

BFM - Am 02. March 2013 um 14:34

Es ist natürlich richtig, dass es nicht schön ist, dass eine Zeitung nicht falsche Informationen herausgibt. Aber auf die simple Tatsache, dass hier die Begriffe Helium und Propangas verwechselt wurden, derart klugscheißerisch zu reagieren ist in meinen Augen auch ein unsympathischer Zug. Rechtschreibfehler (oder besser Tippfehler) sollten natürlich auch nicht sein, kommen aber nun mal vor und sind für mich in Maßen auch nicht relevant.
Ich hätte unter einer „gewissen Anzahl von Fehlern“ mehr erwartet als ein verwechseltes Gas.

Nania - Am 02. March 2013 um 21:58

Ich bin selbst als freier Mitarbeiter bei einer Zeitung tätig und muss sagen, dass ich dankbar bin, wenn Leute auf Fehler hinweisen. Allerdings muss man gerade bei Tippfehlern sagen: Die „normalen“ Journalisten schreiben mehrere Artikel pro Tag, alle zu unterschiedlichen Themen. Dass da ein Tippfehler – oder ein Folgefehler aus einer Satzumstellung oder alternativ: ein Satz angefangen, einen anderen beendet – passieren können, steht außer Frage. Da viele Zeitungen heute auch keine Lektoren mehr haben, fallen solche Fehler manchmal einfach nicht auf. Jeder, der mal einen längeren Text verfasst hat, weiß das vermutlich.

Und gerade dann, wenn man auf solche Fehler hinweist, sollte man doch versuchen, sie selbst zu vermeiden. Immerhin ist der Schreiber auch kein Grundschüler mehr, sondern hat mehr als 8 Schuljahre hinter sich. Und dafür kann man dann doch schon sagen: Wer im Glashaus sitzt….

Der Heliumfehler ist natürlich eine andere Kategorie.

Tonion - Am 03. March 2013 um 20:46

Ich übe ebenfalls zeitweilig eine journalistische Tätigkeit aus und kann Nania nur zustimmen – Tippfehler können im Zeit(ungs)druck passieren. Auf diese (kleinliche) Fehler hinzuweisen, und dabei selbst welche zu produzieren, nun ja … Inhaltliche bzw. fachliche Fehler wiegen da schwerer.

Zur Groß- oder Kleinschreibung der Anrede existiert offenbar auch kein Konsensus mehr. Denn in Facebook und immer mehr Medien liest man nur noch „ihr“, während in Schriftform (z.B. Briefe, Behörden) „Ihr“ gebräuchlich ist. Dass das insbesondere Jüngere verwirrt, ist augenscheinlich und würde ich daher hier nicht als Fehler ansehen.

julia - Am 11. March 2013 um 01:00

diese chemie diskussion ist ja ganz spannend, aber lassen sie doch bitte endlich davon ab das kind wegen rechtschreibfehlern zu kritisieren. schliesslich handelt es sich um eine aufgabe wo genau danach gefragt wird, was für ein fehler im artikel ist. besnik ist halt noch nicht so ein gekonnter sprachdetektiv wie die erwachsenen leser dieser seite. ich find ihn aber trotzdem sehr cool 🙂