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„Österreich“ macht Elvis-Imitator zum Attentäter

In der Printausgabe vom 19. April hat die Tageszeitung Österreich Richter gespielt und einen Verdächtigen an den Pranger gestellt. Das Blatt glaubte bereits zu wissen, wer die Gift-Briefe an US-Präsident Obama und einen Senator geschickt hatte. Nur wenige Tage später stellte sich jedoch heraus, dass der Mann unschuldig ist.

Mit Schlagzeilen wie „Elvis wollte Obama töten“ verurteilte das Blatt einen Elvis-Imitator als Gift-Brief-Attentäter. „Österreich“ veröffentlichte auch online Screenshots und Fotos aus dem Facebook Profil des Verdächtigen. In der Printausgabe auf auf Seite 3 hieß es etwa:

Er war Elvis-Imitator und Obama-Hasser(…) Er verschickte drei Briefe mit Rizin-Gift (…) Der irre Täter ist ein Elvis-Imitator

Die erhoffte Sensationsmeldung blieb jedoch aus. Wie einige Tage später nämlich bekannt wurde, ließen die Ermittler alle Vorwürfe gegen den Verdächtigen fallen und der Mann kam frei. „Die letzte Woche war ein Alptraum“, sagte er laut Medienberichten nach seiner Freilassung.

Auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass der Mann hierzulande sein Recht für die erlittenen Kränkung gelten machen wird, so dreht sich der wahre King wegen dieses Fauxpas mit Sicherheit mindestens drei Mal im Grab um.

Vielen Dank an Philipp Schmidt für den Hinweis auf Twitter

"Österreich" verdächtige fünf Tage im Eröffnungsfieber
"Österreich": Taktlos bis über den Tod hinaus

4 Kommentar(e)

FAD - Am 05. May 2013 um 11:43

machen doch alle …also bitte

Rough NinJa - Am 05. May 2013 um 12:17

Echt? Bitte diese „Alle“ namentlich nennen inklusive Links oder Printausgabennennung mit den Artikeln über den „Mord-Elvis“.

Jürgen - Am 05. May 2013 um 12:31

sogar wenn das „alle“ machen würden – wird es dadurch besser? richtiger? zulässiger?

Doris Unterrainer - Am 08. May 2013 um 15:07

Finde ich auch – nur weil es alle immer machen, soll es unerwähnt bleiben? Das ist genau der falsche Weg..