Wir lesen Zeitung
und schauen fern.

Kategorie: Sammelkobuk

1. Die „Kleine Zeitung“ lässt am 25.05. in einem Bericht über Tornados in den USA vier Tote sterben:

2. Wie man solche Fehler vermeidet, zeigt die Printausgabe der „Presse“ am 29.05. auf Seite 45:

3. Der ORF verwandelt am 12.04. Staatssekretär Sebastian Kurz im Interview zu einer Frau Schittenhelm (nach 4:20 min):

4. Nach dem Erdbeben in Japan war man bei Oe24.at so verwirrt, dass man seitdem die Erdrotation im gleichen Artikel für um 1,8 Mikrosekunden erhöht und weniger Zeilen darunter wieder für verkürzt hält:

Herzlichen Dank u.a. an Tom und Klaus für die Hinweise.

Nummer 1: Am Mittwoch veröffentlichte DerStandard.at diesen Filmtipp.

Auf welchem Sender der Film nun gezeigt wird, will uns DerStandard.at an dieser Stelle nicht verraten. Erst ein Leser-Kommentar unter dem Filmtipp macht darauf aufmerksam, dass „Der Busenfreund“ auf ARTE ausgestrahlt wurde.

Nummer 2: Die Falter-Ausgabe vom 18.5. lässt anhand eines Artikels vermuten, dass in der Redaktion Twitter und Twitpic nur selten genutzt werden.

Abgesehen davon, dass Twitter seinen Nutzern nicht 160 sondern nur 140 Zeichen zur Verbreitung von Informationen zur Verfügung stellt, suggeriert der Artikel, dass Twitter Eigentümer des Tools Twitpic wäre. Twitpic steht jedoch im Eigentum von Noah Everett, nicht von Twitter. Twitter selbst ist also – zumindest in diesem Falle – keineswegs „ins Visier von Informationsschützern geraten“.

Die „Taz“, auf die sich der Falter bezieht, macht es richtig und erkennt den Unterschied zwischen Twitpic und Twitter.

Nummer 3: Dass nicht nur Onlineredakteure öfters mal den Faden verlieren, beweist uns „Österreich“ am 17. Mai. Ganze vier (!) Artikel waren ohne sinnvolles Ende in die fertige Ausgabe gelangt:

(Scans von Artikeln auf den Seiten 3, 6, 10 und 21.)

Hingucker Nr. 1:
Da haben Lektor und CVD von der „Presse“ wohl nicht so genau auf die Titelseite geachtet:

DiePresse_Titelblatt
Das „Die Presse“-Titelblatt vom Mittwoch, 23.03.

Hingucker Nr. 2:
71% ist größer als 81% und 71% ist nicht gleich 71%?
DiePresse twitpic
„Die Presse“ vom 26.03., hier gefunden.

Hingucker Nr. 3:
Kleine Fehler können überall passieren, dies zeigt auch die „Kronen Zeitung“, die einfach mal Holland gegen Niederlande spielen lässt:
Screenshot: kronetipp

Auch im neuen Jahr haben sich schon einige kleine Kobuks angesammelt:

Standard vom 30. 12. 2010

  • Der „Standard“ vom 30. 12. zählt 900 Mio. Flughäfen in den USA und gleich mehrere Milliarden in Asien.
  • In der Online-Ausgabe von „Heute“ findet die Sonnenfinsternis vom Dienstag dem 04.01. einen Tag früher statt, während man in der Printausgabe einen Tag zu spät ist. Das Wirtschaftsblatt vom 21. 12. verrechnet sich gleich um fast ein Jahrzehnt bei der Datierung des Öldesasters der Exxon Valdez, und die OÖN von heute verlegen „Terminator III“ drei Jahrzehnte in die Vergangenheit.

  • „Österreich“ sieht eine Verdoppelung der Kirchenaustritte bei einem Plus von 47%. Der Fehler wurde inzwischen behoben.
  • Der Kommandeur der „USS Enterprise“, Owen Honors, wurde aufgrund beleidigender Videos entlassen. Doch warum schafft es kaum ein OnlineMedium, auf das (ohnehin zensurierte) Youtube-Video zu verlinken oder es einzubetten, damit man sich eine eigene Meinung bilden kann? Wir holen das nach:

Danke an Gerhard Peischl, Flo Pötscher, Claudia N. und Jakob Pfeiffer für die Hinweise!

Unser Kreis zeigt, wo die eckige Markierung der 'Presse' hingehört hätte.

Die neusten kleinen Pannen des Mediengeschehens:

  • Die Presse am Sonntag verwechselt in einer Infografik das Horn von Afrika mit der arabischen Halbinsel.
  • Oe24.at hat grammatikalische Schwierigkeiten bei der Berichterstattung über Mara Carfagnax und Silvio Berlusconi, der diese „zur erst zur Moderatorin und später zur Ministerin“ machte.
  • Kurier.at dafür hat technische: ‚Freche Diebestour mit Polizeiformular‚ heißt der Artikel. Worum es geht, ist schwer zu sagen.
  • Für das Pandababy in Schönbrunn wurde per online-Abstimmung ein Name gefunden. Drei Namen standen zur Auswahl. Darüber, wie man sie schreibt, war sich Oe24.at nicht sicher:

  • DerStandard.at berichtet korrekt von den 29 Verschütteten in einem Bergwerk in Neuseeland. In der Printversion sind es nur bis zu 27 Kumpel.
  • Doppel hält besser, dürfte man sich beim ORF Steiermark gedacht haben.

Danke an Andreas und Janneke für die Hinweise!

Gut zwei Wochen sind seit dem letzten Sammelkobuk vergangen und wieder haben sich einige kuriose Kleinigkeiten in der Kobuk-Redaktion angesammelt:

Danke an Hans Kirchmeyr und Michael Breitner für die Hinweise!

Natürlich produzieren Österreichs Medien nicht nur Starken Kobuk: Viele Lapsus1 kommen Woche für Woche als Hinweise herein und sind doch zu kurios, um sie euch vorzuenthalten:

  • So berichtet die „Presse“ diese Woche von einer Terrorgrippe im Irak, was die dortige Situation nach den zwei Atombomben von letzter Woche weiters verschärfen könnte.
  • Der „Standard“ weiß hingegen um die Zukunft des LASK und stellt dessen Trainer Helmut Kraft gleich als seit Februar 2011 amtierenden Wieder/Immernoch-Coach vor.
  • Eine etwas hohe Erwartungshaltung an WC-Muschel-Sprenger hinsichtlich zu hinterlassender Spuren hat die Orf.at-Redaktion, wo doch ..von den Tätern, die auf den Bildern einer Überwachungskamera zu sehen sind, jede Spur fehlt.
  • Als Desaster bezeichnet „Heute“ Österreichs Platzierung (25.) im UNO-Entwicklungsbericht über Lebensqualität (nur in der Printausgabe). 25. von 193 ist zwar nicht absolute Spitzenklasse, als Desaster im klassischen Sinn kann es aber kaum bezeichnet werden. Ebenso ist nicht ganz verständlich, was „Heute“ an Island auszusetzen hat, im Artikel wird es nicht erklärt. (Screenshot)
  • Fast so unheimlich wie die Geisterstunde, zu der die EMA-Awards verliehen wurden (und daher – Redaktionsschluss! – nicht mehr abgedruckt werden konnten), ist die Tatsache, dass die Ergebnisse dann doch noch ihren Weg in dieselbe „Heute“- Ausgabe fanden.
  • Der chilenische Kumpel Edison Pena hat es also geschafft: Er hat den New Yorker Marathon in einer Zeit unter 6 Stunden beendet, wie die „Kronen Zeitung“  online völlig korrekt verkündete. Schade nur, dass ihre zirka 3 Millionen Print-Leser falsch informiert wurden.

Danke an Sandra Capljak und die anderen Hinweisgeber!

1 Ad „Lapsus“: Auch wenn es das Kobuk-Lektorat nicht gleich glauben mochte, das ist tatsächlich die korrekte Mehrzahl von Lapsus. U-Deklination. Das hat meine Lateinlehrerin immer mit so einer komischen U-Betonung ausgesprochen, also Lapsuus.